Es ist etwas passiert, was wir nicht für möglich gehalten hätten. Unsere Welt ist zum Stillstand gekommen. Wir ohne systemrelevante Jobs, die es trotzdem oder gerade deswegen gewohnt sind, weiter weiter weiter zu machen, durch unseren Alltag zu hetzten und höchstens Sonntagnachmittags mal inne zuhalten, durchzuschnaufen und die Woche Revue passieren zu lassen, sitzen jetzt zu Hause und fragen uns, was wir mit unserer freien Zeit anfangen sollen.
Mich habe die Ereignisse der letzten Zeit nachdenklich gemacht. Zur Abwechslung habe ich mal nicht versucht, herauszufinden, was ich tun sollte oder müsste, sondern was ich tun möchte. Die Antwort kam prompt, als hätte sie schon seit einer Ewigkeit darauf gewartet, dass ich mich das mal frage. Habe ich aber nicht getan, weil ich zu sehr im müssen und sollen gefangen war.
Aber jetzt weiß ich, was ich möchte: Kreativität wieder stärker in meinen Alltag integrieren und öfter aus Spaß an der Freude schreiben (und nicht, um meinen zweiten Roman zu veröffentlichen). Also habe ich mich auf ein altes Hobby zurück besonnen, das ich viel zu lange habe schleifen lassen: Kreatives Schreiben! Ich bin schon wieder voll drin und merke richtig, wie ich plötzlich wieder mehr Lust und Inspiration zum Schreiben allgemein habe.
Und weil wir ja derzeit alle sehr viel Zeit zu Hause verbringen, um uns und unsere Mitmenschen zu schützen, dachte ich mir, dass es vielleicht den ein oder anderen gibt, der auch Lust auf Kreatives Schreiben hat und sich mir anschließen möchte.
Kreativität in der Quarantäne
Deswegen habe ich (inspiriert durch Kurse auf Skillshare), fünf Kreatives Schreiben-Übungen für den Spaß an der Freude in unruhigen Zeiten gesammelt, die ich dir in den nächsten fünf Tagen vorstellen werde. Eine Übung pro Tag und Blogeintrag. Und weil die Übung alleine langweilig wäre, werde ich meine „Lösung“ ebenfalls posten und vielleicht auch kommentieren, wenn es etwas dazu zu sagen gibt.
Das schöne am Kreativen Schreiben ist, dass es kein richtig oder falsch gibt. Es geht nicht darum, einen perfekten Text zu Papier zu bringen. Alles ist erlaubt. Gewertet oder beurteilt wird nicht. Genau das Richtige für unruhige Zeiten, oder?
5 Übungen für den Spaß an der Freude
Hier kommen die Übungen in der Kurzform (ich verlinke dann den jeweiligen Blogeintrag dazu, in dem ich sie genau erkläre und dir zeige, was ich zu Papier gebracht habe):
Übung 1: Freies Schreiben
10 Minuten Freies Schreiben zu einem angefangen Satz (ich stelle drei zur Verfügung).
Übung 2: Zeilen-Spalten-Sätze
Zu drei vorgegebenen Wörtern (einer Farbe, einem Verb und einer Emotion) schreibst du spaltenweise jeweils die ersten fünf Wörter auf, die dir einfallen. Danach bildest du aus den drei Wörtern pro Zeile einen Satz (fünf Sätze insgesamt).
Übung 3: Wort und Foto
Über ein zufälliges Wort bekommst du ein zufälliges Foto zugeteilt. Du schaust es dir an und schreibst die Geschichte, die Stimmung, die Gefühle, die das Bild in die auslöst, frei runter.
Übung 4: Spiegelschreiben
Hier wird es persönlich (wenn du möchtest). Schreibe über einen Moment in deinem Leben. Ich gebe dir einen Impuls.
Übung 5: Buchstabenliebe
Kompliziert zu erklären, aber eigentlich ganz einfach: Du brauchst zwei Zahlen zwischen 1 und 26. Sagen wir 9 und 15. Die eine Zahl wandelst du in den entsprechenden Buchstaben im Alphabet um. Die 9 würde also zum Buchstaben I. Nun geht es darum, Sätze zu schreiben, in denen möglichst viele Wörter mit diesem Buchstaben beginnen. Die zweite Zahl gibt vor, wie lange du weiter schreibst: In diesem Beispiel so lange, bis du insgesamt 15 Wörter zu Papier gebracht hast, die mit I anfangen.
Alles klar soweit? Wahrscheinlich nicht, aber hey, lass uns morgen doch einfach mal mit der ersten Übungen beginnen und sehen, wie es läuft!
Britta meint
Das Ist ja mal eine tolle Idee! Ich bin dabei! #mitKreativitätdurchdieKrise
Vor ein paar Tagen habe ich wieder angefangen, ein Tagebuch zu füllen. Weil ich irgendwo hin musste mit all den Verwirrungen. Eine kreative Ergänzung finde ich super! Den Gedanken mal eine andere Richtung zu geben ist sehr verlockend.
Bin gespannt !
Liebe Grüße aus Schwerin, Britta
Kiki meint
Hejhej Britta, wie cool, vielen Dank! Tagebuch schreibe ich auch regelmäßig, in Zeiten wie diesem ist das echt hilfreich. Und zwischendurch ein bisschen Spaß haben beim Schreiben schadet ja auch nicht, das macht den Kopf frei und bringt einen auf neue Gedanken 🙂 Liebe Grüße aus Südschweden!
Hey Kiki 🙂
Seit langem finde ich mal wieder Zeit (sogar unter der Woche) in deinen Blog zu schauen und deinen Eintrag zu lesen. Deine Idee hört sich super an! Das werde ich auf jeden Fall auch einmal ausprobieren. 😉
Viele liebe Grüße aus Deutschland,
Alex
Hejhej Alex, vielen Dank! Ist doch schon, dass nicht alles gerade schlecht ist – man hat ein bisschen mehr Zeit als sonst, die kann man nutzen. Kreativ warst du ja auch schon immer 😉 LG nach Bonn aus Schweden