Heute wird es kreativ und lustig. Wie auch die dritte Übung in dieser Reihe habe ich die Idee von einem Skillshare-Kurs von Christie Clascoe.
Darum geht es:
Ich sage mal, worum es nicht geht: Literarisch wertvoll, emotional berührend oder tiefsinnig zu werden. Es geht darum, so viele Wörter wie möglich zu finden, die mit dem gleichen Buchstaben anfangen und einen Satz aus ihnen zu formen.
So funktioniert es:
Kompliziert zu erklären, aber eigentlich ganz einfach. Du brauchst zwei Zahlen zwischen 1 und 26. Sagen wir 9 und 15. Die eine Zahl wandelst du in den entsprechenden Buchstaben im Alphabet um. Die 9 würde also zum Buchstaben I. Nun geht es darum, Sätze zu schreiben, in denen möglichst viele Wörter mit diesem Buchstaben beginnen. Die zweite Zahl gibt vor, wie lange du weiter schreibst: In diesem Beispiel so lange, bis du insgesamt 15 Wörter zu Papier gebracht hast, die mit I anfangen.
Falls du nicht weißt, worüber du schreibst sollst, habe ich hier eine kleine Inspirationsliste für dich:
- Eines Tages werde ich…
- Wenn ich ein Superheld wäre…
- Mein Lieblingsort zu Hause…
- Eine Ode an mein Lieblingsessen…
Erst hatte ich vor, die Übung nur mit einem der Sätze zu machen. Aber dann habe ich so niedrige Zahlen gewürfelt, dass ich zu jedem Satz etwas geschrieben habe:
Eines Tages werde ich…
Eines Tages jage ich joggend und jonglierend junge Jaguars durch Johannisburg.
Buchstabe: J, Zahl: 4
Wenn ich ein Superheld wäre,…
Wenn ich ein Superheld wäre, tauchte ich tiefer als Tintenfische, trabte schneller als Trampeltiere und tummelte mich in tausend Tauben.
Buchstabe: T, Zahl: 5
Mein Lieblingsort Zuhause…
Mein Lieblingsort Zuhause ist die achtfüßige Aussichtsplattform am Fenster, vor der sich die Amsel achtsam an Anzuchterde aalt. Auch andere atmende Anteilnehmer agieren dort angstfrei.
Buchstabe: A, Zahl: 9
Eine Ode an mein Lieblingsessen
Du wunderbares, weltliches Wesen. Du wahnsinniger weiß-grüner Wucher. Du wirklich wertvoller, wirbelnder, weicher Wirsing.
Buchstabe: W, Zahl:10
Wie hat dir die Übung gefallen? Mir hat sie echt Spaß gemacht. Die Sätze sind alle Quatsch. Ich werde mir keinen davon notieren. Aber es ist eine schöne Übung, um kreativ zu werden und in den Tiefen des eigenen Wortschatzes zu graben.
Das war die letzte Übung in meiner kleinen Reihe zum Kreativen Schreiben in unruhigen Zeiten. Ich hoffe, es hat dir ein bisschen Freude bereitet und du bist auf andere Gedanken gekommen. Dann hätte ich mein Ziel erreicht 😉
Zum Blogartikel Kreatives Schreiben in unruhigen Zeiten
Übung 1: Freies Schreiben
Übung 2: Zeilen-Spalten-Sätze
Übung 3: Wort und Bild
Übung 4: Spiegelschreiben
Schreibe einen Kommentar