
Kennst du diese Bücher, bei denen du nach zwei Seiten schon alles über die Hauptfigur weißt — weil es dir einfach haarklein erzählt wurde?
Lisa ist schüchtern. Jonas ist sportlich. Frau Müller ist streng. Punkt.
Schön und gut. Aber leider auch ein kleines bisschen … gähn.
Dabei wollen wir doch genau das Gegenteil, oder? Wir wollen Geschichten schreiben, die Leserinnen und Leser in unsere Welt hineinziehen. Wir wollen Figuren erschaffen, die echt wirken. Zum Greifen nah. Zum Mitfühlen, Lachen, Zittern.
Und genau dafür gibt es eine goldene Regel im Schreiben:
Show, don’t tell.
Heute zeige (nicht erzähle!) ich dir, was dahintersteckt — und wie du diese Technik in deinen eigenen Texten meisterst.

Hej, hier schreibt Kiki
Autorin der Triathlon-Trilogie (klick), Schreibpädagogin für Kreatives Schreiben (klick), vor einigen Jahren nach Südschweden ausgewandert und gerne in Bewegung! Ich lebe mit meiner Familie in einem typischen roten Schwedenhaus mitten im Wald und habe den Kopf voller Geschichten. Lebensmotto: Man muss die Feste feiern, wie sie kommen 💙
Was bedeutet eigentlich "Show, don’t tell"?
Ganz einfach gesagt:
Beim Schreiben hast du zwei Möglichkeiten, Informationen weiterzugeben:
- Du erzählst sie direkt.
- Du zeigst sie durch Details, Handlungen und Dialoge.
Ein Beispiel gefällig?
Tell (erzählen):
Jonas war total nervös.
Show (zeigen):
Jonas nestelte an seinem T-Shirt, als wäre es plötzlich zu eng. Seine Hände waren klamm, der Blick zu Boden gesenkt. Er räusperte sich – und brachte trotzdem keinen Ton heraus.
Fällt dir was auf?
Beim Show-Text erfährt der Leser nicht nur, dass Jonas nervös ist — er fühlt es. Er sieht es. Und das macht den Unterschied.

Swim Away. Sportroman - Teil 1 der Triathlon-Trilogie von Autorin Kiki Sieg.
"Mitreißend und motivierend" - Leserstimme
Aurelie ist hin- und hergerissen: zwischen ihrem Team und ihren eigenen Zielen, zwischen Stolz und Gewissensbissen, zwischen richtig und falsch. Darf es außer Training noch etwas anderes in ihrem Leben geben oder ist Triathlon schon längst viel mehr geworden als nur ihr Hobby?
Warum ist "Show, don’t tell" so wichtig?
Weil es den Unterschied macht zwischen: “Okay, hab ich gelesen.”und “Wow, das hab ich richtig gespürt!”
Und sind wir ehrlich — wofür schreiben wir Geschichten?
Nicht, damit jemand in der U-Bahn schnell die Handlung überfliegt und danach direkt vergessen hat, wie die Hauptfigur eigentlich hieß.
Sondern wir wollen etwas hinterlassen. Bilder. Gefühle. Gänsehaut.
"Show, don’t tell" ist wie das Salz in der Suppe — ohne schmeckt’s halt langweilig.
Denn wenn du deinen Leserinnen und Lesern alles haarklein erklärst, nimmst du ihnen die Chance, selbst zu erleben, was in deiner Geschichte passiert. Du stellst sie quasi neben dich und sagst:
“So, jetzt pass mal auf, ich erklär dir das mal.”
Aber viel schöner ist doch: Du öffnest einfach die Tür zur Szene — und lässt sie selbst eintreten.
Sie dürfen beobachten. Mitfiebern. Rückschlüsse ziehen. Sie werden zu kleinen Detektiven in deiner Geschichte.
Und weißt du was? Genau das macht dein Buch in den Köpfen der Leser lebendig.
1. Show, don’t tell macht deine Figuren echt
Weil kein Mensch im echten Leben rumläuft und sagt:
“Hi, ich bin übrigens schüchtern und habe Angst vor Vorträgen.”
Sondern, weil du es an ihrem Verhalten erkennst:
- an den gesenkten Augen
- an den unsicheren Bewegungen
- an den Pausen im Gespräch
Das ist echtes Erzählen. Und es sorgt dafür, dass deine Figuren nicht wie Marionetten durchs Buch wackeln, sondern wie echte Menschen wirken.
2. Show, don’t tell weckt Emotionen
Erinnerst du dich an die Szene, in der Ronja Räubertochter zum ersten Mal allein durch den dunklen Wald geht?
Oder an Harry Potter, als er zum ersten Mal durch das Tor nach Hogwarts läuft?
Diese Momente bleiben nicht im Kopf, weil jemand erklärt hat: “Ronja hatte Angst.” oder “Harry war begeistert.”
Sondern weil du es gesehen hast. Gefühlt hast.
Der Wald war düster und unheimlich. Das Schloss riesig und atemberaubend. Du warst mittendrin.
3. Show, don’t tell ist das Geheimnis guter Spannung
Und ganz ehrlich — Spannung entsteht nicht, wenn du alles vorab verrätst.
Spannung entsteht, wenn du Leserinnen und Leser rätseln lässt:
Warum verhält sich diese Figur so komisch?
Was will sie verbergen?
Worauf läuft diese Szene hinaus?
Wenn alles nur erzählt wird, bleibt keine Neugier übrig.
Aber wenn du zeigst und Spuren legst — dann hängen sie an deinen Worten. Dann bleiben sie dran. Seite um Seite.
Kurz gesagt:
Zeigen statt erzählen ist das schönste Geschenk, das du deinen Leserinnen und Lesern machen kannst.
Es verwandelt Wörter in Bilder.
Es verwandelt Figuren in echte Menschen.
Es verwandelt Geschichten in Erlebnisse.
Und genau dafür schreiben wir doch, oder?
Wann solltest du zeigen und wann erzählen?
Jetzt mal ehrlich: "Show, don’t tell" ist keine strenge Vorschrift, mit der die Schreibpolizei vor deiner Tür steht und sagt: "Achtung, das war gerade zu viel Tell – dafür gibt’s Punktabzug!"
Keine Sorge.
Du musst nicht jede Kaffeetasse kunstvoll in Szene setzen.
Niemand will ein 600-Seiten-Buch lesen, in dem beschrieben wird, wie exakt das Brötchen aussieht, das deine Figur frühstückt — wenn das Brötchen für die Handlung völlig egal ist.
Deshalb gilt: Es kommt auf die richtige Balance an.
Oder wie ich es gern sage:
Show smart — not hard.
Wann solltest du zeigen?
Zeige immer dann, wenn es wichtig ist, dass der Leser etwas spürt, erkennt oder sich emotional verbindet.
Typische Show-Momente sind:
- starke Gefühle (Liebe, Angst, Wut, Trauer)
- Konflikte zwischen Figuren
- wichtige Charakterzüge, die für die Story entscheidend sind
- Schlüsselszenen, in denen etwas auf dem Spiel steht
- besondere Orte, die Atmosphäre schaffen
- alles, was deine Hauptfigur einzigartig macht
Kurz gesagt: Überall dort, wo du willst, dass dein Leser dabei ist — nicht nur als Zuschauer, sondern als Teil der Szene.
Denn genau in diesen Momenten passiert das Magische: Aus deinem Text wird Kopfkino.
Und wann ist Tell völlig okay?
Stell dir vor, du willst deine Leser durch eine Szene führen, aber du weißt: Der Weg dahin ist nicht spannend — die Szene selbst soll glänzen.
Dann darfst (und sollst!) du abkürzen.
Beispiele für typisches Tell:
- kurze Zusammenfassungen ("Am nächsten Morgen brach Lisa früh auf.")
- nebensächliche Infos ("Der Raum war groß und hell.")
- Übergänge von einer Szene zur nächsten ("Die nächsten Tage verliefen ruhig.")
- Fakten, die schnell klar sein sollen ("Jonas war 17 und lebte in Hamburg.")
Das macht dein Buch übrigens nicht schlechter — sondern lesbarer.
Denn niemand hat Lust, sich seitenlang durch belanglose Details zu kämpfen, nur weil irgendwo steht "Show, don’t tell".
Gute Autorinnen und Autoren wissen: Nicht jeder Satz muss ein Feuerwerk sein. Aber die wichtigen Sätze — die schon.
Ein Merksatz, der immer hilft:
Show für’s Herz.
Tell für’s Tempo.
Oder anders gesagt:
Zeige, wenn du willst, dass dein Leser etwas fühlt.
Erzähle, wenn du willst, dass es vorangeht.
So bleibst du in deinem Schreibfluss — und deine Geschichte bekommt genau die richtige Mischung aus Kopfkino und Tempo.
Praktische Beispiele: So gelingt dir "Show, don’t tell"
Jetzt wird’s konkret!
Denn Theorie ist schön und gut — aber am meisten lernst du, wenn du Beispiele siehst. Also schauen wir uns an, wie du in deinen Texten ganz einfach vom trockenen "Tell" zum lebendigen "Show" kommst.
Und glaub mir: Das macht richtig Spaß, weil du dabei kreativ werden darfst. Du wirst plötzlich zur Regisseurin deiner eigenen Geschichte. Du bestimmst, was deine Leser sehen, hören, fühlen.
Los geht’s mit den Klassikern:
1. Charaktereigenschaften zeigen
Du erinnerst dich:
Erzählen wäre sowas wie:
Lisa war schüchtern.
Klar, das ist schnell geschrieben. Aber es hat null Wirkung. Es bleibt platt.
Viel spannender ist es doch, wenn ich Lisa in einer Szene beobachte und selbst merke: Oha, die ist wirklich sehr zurückhaltend.
Show-Beispiel:
Als der Lehrer sie aufrief, duckte sich Lisa ein bisschen hinter ihr Matheheft. Ihre Stimme klang leise, fast brüchig, als hätte sie Angst, überhaupt gehört zu werden.
Was hier passiert:
- Ich beschreibe nicht die Eigenschaft — ich zeige ein Verhalten.
- Der Leser erkennt von selbst, was das bedeutet.
- Und ganz nebenbei entsteht schon ein Bild von Lisa im Kopf.
Weitere Ideen für Charaktereigenschaften:
Tell | Show |
Er war arrogant. | Er lehnte sich lässig zurück, schob die Sonnenbrille hoch und musterte sein Gegenüber, als wäre es eine besonders langweilige Matheaufgabe. |
Sie war ungeduldig. | Sie trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte, warf zum dritten Mal einen Blick auf die Uhr und stöhnte leise. |
2. Gefühle sichtbar machen
Gefühle sind das perfekte Spielfeld für "Show, don’t tell".
Denn Gefühle fühlt man — die will man nicht erklärt bekommen.
Schlechtes Beispiel:
Max war wütend.
Gähn.
Besser:
Max’ Kiefer mahlte. Seine Fäuste ballten sich so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Er atmete hart durch die Nase aus – ein kleiner Drache kurz vorm Feuerspucken.
Du merkst:
Gefühle zeigen sich oft in Körpersprache, Gestik, Atmung, Stimme.
Weitere Ideen:
Tell | Show |
Sie war traurig. | Sie starrte auf ihr Handy, als könnte sie die Nachricht doch noch ungeschehen machen. Ihre Schultern hingen tief, und in ihrem Blick glänzte etwas, das nicht von den Regentropfen draußen kam. |
Er war verliebt. | Immer wieder huschte sein Blick zu ihr, als wäre sie ein Geheimnis, das er nie ganz lösen wollte. Und jedes Mal, wenn sie lachte, spürte er dieses komische Ziehen im Bauch. |
3. Atmosphäre erschaffen
Dein Text soll nach Wald riechen? Nach Regen klingen? Nach Abenteuer schmecken?
Dann vergiss Sätze wie:
Es war ein unheimlicher Wald.
Das ist Info. Aber kein Erlebnis.
Besser:
Die Bäume warfen lange, knorrige Schatten. Irgendwo knackte ein Ast. Der Wind trug flüsternde Laute durch das Unterholz – oder bildete sie sich das nur ein?
Hier kommt alles zusammen: Geräusche, Bilder, Gefühle — und plötzlich sind wir mittendrin.
Weitere Ideen:
Tell | Show |
Es war ein sonniger Tag. | Die Sonne brannte so heiß auf den Asphalt, dass die Luft über der Straße flimmerte. Jonas blinzelte gegen das grelle Licht und wünschte sich dringend ein Eis. |
Es war eine fröhliche Stimmung. | Gelächter brandete auf, Stimmen durcheinander, Musik wummerte im Hintergrund. Überall klirrten Gläser, jemand sang falsch — und keiner störte sich daran. |
Tipp für deine eigenen Texte:
Immer wenn du in deinem Manuskript einen Satz findest, der so klingt wie:
- "Er war ..."
- "Sie hatte ..."
- "Es war ..."
Stell dir die Frage: Kann ich das vielleicht auch zeigen?
Muss nicht immer sein. Aber wenn’s eine wichtige Szene ist — dann los!
Mach Bilder im Kopf. Lass deine Leser spüren, riechen, hören, fühlen.
Das ist "Show, don’t tell" in Action.
Häufige Fehler bei "Show, don’t tell" (und wie du sie vermeidest)
Wie bei jeder guten Schreibregel gilt auch hier: Man kann’s übertreiben. Oder falsch anwenden. Oder so verkrampft daran festhalten, dass der Spaß am Schreiben flöten geht.
Deshalb schauen wir uns jetzt die Klassiker unter den Show-don’t-tell-Fallen an — und ich zeige dir natürlich auch gleich, wie du elegant wieder rauskommst.
1. Zu viel Show — aka: Der Roman, in dem sogar der Türgriff ein eigenes Kapitel bekommt
Ja, "Show, don’t tell" ist super. Aber eben bitte nicht überall.
Du musst nicht jedes Butterbrot poetisch beschreiben.
Du musst nicht jede Bewegung deiner Figur inszenieren wie einen Oscar-reifen Moment.
Denn wenn du wirklich ALLES in epischer Breite "zeigst", passiert genau eins:
Dein Text wird langsam. Zäh. Überfrachtet.
Und deine Leserinnen denken irgendwann:
"Okay … sie steht auf, geht zur Tür … ja, ich hab’s verstanden … bitte weiter zur Handlung!"
Lösung: Show mit Sinn und Verstand.
Frag dich bei jeder Szene:
Ist das wichtig für die Geschichte?
Muss ich das jetzt so ausführlich zeigen?
Wenn nein: Abkürzen erlaubt. Erzählen erlaubt.
Merksatz zum Mitnehmen:
Show ist wie Gewürz — nicht wie der Hauptgang.
2. Kein Vertrauen in die Intelligenz deiner Leser
Ganz typisch — und ganz menschlich — ist der Drang, alles doppelt zu erklären.
Beispiel:
Jonas’ Hände zitterten. Das zeigte, wie nervös er war.
Autsch.
Das fühlt sich an wie ein Beipackzettel zum Text.
Denn wenn du zeigst, dann musst du es danach nicht mehr erklären. Deine Leserinnen und Leser sind schlau. Sie haben Gefühle. Sie können übertragen.
Richtig wäre also:
Jonas’ Hände zitterten.
Punkt. Reicht.
Vertrau darauf, dass dein Publikum versteht, was du mit deinen Bildern sagen willst.
Das macht deinen Text stärker — und eleganter.
3. Show, don’t tell vergessen in Dialogen
Dialoge sind dein Goldschatz, wenn es ums Zeigen geht!
Denn Figuren verraten durch ihre Art zu sprechen wahnsinnig viel über sich:
- Wortwahl
- Satzlänge
- Ironie oder Ernst
- Ausflüchte oder klare Ansagen
- Dialekt oder Hochsprache
Nichts wirkt steifer, als wenn du schreibst:
"Ich bin sehr nervös", sagte Jonas.
Das klingt wie ein Schulaufsatz.
Viel besser wäre es, das Gefühl zwischen den Zeilen sichtbar zu machen:
"Äh … ich … also … ich glaube, ich muss kurz an die frische Luft", murmelte Jonas und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
Was hier passiert:
- Jonas sagt nicht, dass er nervös ist.
- Aber wir sehen und hören es.
Das ist Show. Und das ist lebendiges Schreiben.
Zusammengefasst:
Fehler vermeiden ist eigentlich ganz leicht, wenn du dich immer wieder fragst:
- Muss ich das überhaupt zeigen?
- Traue ich meinen Leserinnen genug zu?
- Nutze ich meine Dialoge, um Infos elegant einzubauen?
Dann findest du genau die richtige Balance. Zwischen Bildern und Tempo. Zwischen Kopfkino und Handlung.
Und falls du doch mal einen Türgriff zu ausführlich beschreibst … keine Panik. Das passiert uns allen. Dafür gibt’s ja Überarbeitungen.
Übungen: So wirst du zur Show-don’t-tell-Queen (oder zum King)
Theorie schön und gut — aber richtig lernst du "Show, don’t tell" nur, wenn du es selbst ausprobierst.
Deshalb habe ich hier ein paar praktische Schreibübungen für dich zusammengestellt, die nicht nur effektiv sind, sondern auch Spaß machen (versprochen!).
Schnapp dir ein Notizbuch, öffne dein Schreibprogramm — und los geht’s!
Übung 1: Der Tell-Text wird zur Show-Bühne
Schnapp dir eine Passage aus einem deiner alten Texte — oder schreibe ganz bewusst erstmal einen Tell-Text.
Beispiel:
Lisa war sehr schüchtern und hatte Angst, vor der Klasse zu sprechen.
Und jetzt kommt deine Aufgabe: Verwandle diesen Satz in eine Szene, in der Lisa sich genau so verhält — ohne dass du es direkt aussprichst.
Frage dich:
- Was tut sie?
- Wie bewegt sie sich?
- Was macht ihr Körper?
- Wie klingt ihre Stimme?
Bonus-Tipp: Es hilft oft, sich die Szene wie einen kleinen Film vorzustellen.
Übung 2: Gefühle ohne Namen zeigen
Hier kommt eine richtig schöne Herausforderung:
Beschreibe eine Figur, die wütend ist — ohne die Wörter "Wut", "wütend", "ärgern" oder ähnliche zu benutzen.
Mach das Gleiche mit:
- Traurigkeit
- Freude
- Angst
Je konkreter du wirst (Gestik, Mimik, Körpersprache, Sinneseindrücke), desto lebendiger wird dein Text.
Übung 3: Beobachtungs-Training in der echten Welt
Mach einen Spaziergang (gern auch in ein Café oder in den Park) und beobachte Menschen.
Welche Gefühle kannst du allein an ihrer Körperhaltung oder ihrem Verhalten erkennen?
Schreib dir kleine Stichpunkte auf wie:
- nervös: Nesteln an der Jacke, häufiges Räuspern
- gelangweilt: Tippen aufs Handy, Gähnen, Füße wippen
- glücklich: Lächeln im Gesicht, leicht federnder Gang
Das ist nicht nur super für dein Schreiben — es schärft auch deinen Blick für Details.
Übung 4: Dialoge lebendig machen
Schreib einen kurzen Dialog zwischen zwei Figuren — aber mit einer Extra-Regel:
Gefühle dürfen nicht direkt benannt werden.
Beispiel:
Statt:
"Ich bin so enttäuscht von dir", sagte sie.
Schreib:
Sie sah ihn lange an, dann schüttelte sie nur den Kopf. Ihre Stimme war leise: "Schon gut. Mach einfach, was du willst."So entsteht Gefühl durch das, was nicht gesagt wird — und das ist oft noch stärker als große Worte.
Zum Schluss: Übung macht Show-Meisterinnen
Lass dich nicht entmutigen, wenn "Show, don’t tell" am Anfang ungewohnt ist. Das ist ganz normal.
Je öfter du es übst, desto mehr wird es zu deinem natürlichen Schreibstil. Und irgendwann ertappst du dich dabei, wie du beim Lesen denkst:
"Oha, das war aber schön gezeigt!"
Und dann weißt du: Du bist auf dem besten Weg, deine Leserinnen und Leser mit deinen Geschichten nicht nur zu informieren — sondern zu berühren.
Und genau darum schreiben wir doch, oder?
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Fazit: Trau dich zu zeigen!
"Show, don’t tell" klingt im ersten Moment vielleicht ein bisschen einschüchternd — fast so, als müsste man dafür eine geheime Zauberformel kennen.
Aber weißt du was? Das brauchst du nicht.
Gute Geschichten entstehen nicht durch komplizierte Regeln, sondern durch Übung, Gefühl und den Mut, Dinge anders zu machen.
Trau dich, deine Leserinnen und Leser sehen zu lassen, was in deiner Geschichte passiert. Trau dich, sie fühlen zu lassen, was deine Figuren bewegt.
Nicht alles muss perfekt sein. Nicht jede Szene muss vor Show-Effekten funkeln. Aber wenn du an den wichtigen Stellen Bilder malst, statt bloß Infos zu liefern — dann passiert etwas Wunderbares:
Deine Geschichte bleibt hängen.
Deine Figuren werden lebendig.
Und deine Leserinnen und Leser fühlen sich dir und deiner Welt ein Stück näher.
Und ist das nicht genau das, was wir mit unseren Geschichten erreichen wollen?
Also: Schreib drauf los. Probier dich aus. Lass deine Figuren sprechen, handeln, lieben, streiten — und du wirst sehen:
Mit jedem Versuch wird dein Schreiben lebendiger. Und bald fragst du dich gar nicht mehr: "Muss ich das jetzt showen oder tellen?"
Sondern du machst es einfach — auf deine eigene, ganz besondere Art.
Weiterführende Links für dich:
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Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Schreiben und jede Menge kreative Ideen!
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