Die Phase des Self-Editing hat begonnen. Der nächste Schritt, das professionelle Lektorat, ist nicht mehr weit weg. An diesem Punkt wird es insofern ernst, als dass ich nicht mehr nur Zeit investiere, sondern auch Geld. Um sicher zu gehen, dass ich das Geld nicht zum Fenster raus schmeiße, bin ich über meinen Schatten gesprungen und habe etwas getan, vor dem ich Angst hatte: Ich habe das Manuskript zwei Personen zum Lesen gegeben.
Ich weiß, dass es widersprüchlich ist, dass ich davor Angst hatte. Denn bei einem Buch geht es ja darum, dass es gelesen wird. Aber erstens ist mein Manuskript noch nicht druckreif und zweitens, was mache ich, wenn ich als Rückmeldung bekomme, dass es der größte Mist ist, der jemals geschrieben wurde und kein Geld der Welt es verbessern kann? Das wäre ziemlich hart für mich, da es sich bei der ganzen Sache, wie wir alle mittlerweile wissen, doch um einen recht großen und seit einigen Jahren bestehenden Traum handelt.
Aus diesem Grund habe ich zwei Personen meines Vertrauens ausgewählt, die es gut mit mir meinen, aber auch bereit sind, mir ihre ehrliche Meinung zu sagen. Und okay, vielleicht hat mich eine der beiden auch so oft gefragt, ob sie mal etwas lesen dürfte, bis ich eingeknickt bin 😉
Um es kurz zu machen: Ich habe von beiden die Erlaubnis bekommen, weiter zu machen. Ich habe beide gefragt, ob sie denken, dass aus dem Manuskript mal ein richtiges Buch werden könnte und sie haben beide unabhängig voneinander und ohne, dass ich handgreiflich werden musste, „auf jeden Fall“ gesagt. Das reicht mir, um weiterzumachen.
Was ich jetzt natürlich auch habe, ist eine ellenlange Liste mit Notizen, was ich alles noch verbessern muss. Aber hey, darum geht es ja in der Phase der Überarbeitung. Die Schwachstellen, von denen ich selbst wusste, dass sie noch im Manuskript sind – sie wurden auch von meinen beiden Erstleserinnen gefunden. Das letzte Fünftel der Geschichte, wo mir eventuell etwas die Puste ausgegangen ist und Konflikte zu schnell und unkompliziert gelöst wurden – auch darauf wurde ich von meinen beiden Erstleserinnen hingewiesen.
Ansonsten ist mir nochmal klar geworden, dass meine Protagonistin keine klassische Heldin, sondern eine Anti-Heldin ist und dass die gesamte Geschichte wahrscheinlich am ehesten in die Kategorie „Drama“ einzuordnen ist. Das hatte ich so eigentlich nicht geplant, aber jetzt stecke ich schon so tief in der Sache drin, dass ich und meine Anti-Heldin dort durch müssen 😉
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