Ich bin einen Tag zu spät mit meinen Blogeintrag, ich weiß. Es gab Verzögerungen im Betriebsablauf. Aber dafür habe ich mittlerweile von den meisten meiner Testleser ein Feedback bekommen und mit der Auswertung begonnen. Da ich mich ziemlich gut mit qualitativer Sozialforschung auskenne, bin ich die Sache akademisch angegangen und habe Aussagen markiert, gesammelt, gruppiert und interpretiert. Ich wollte nichts übersehen und solch eine Herangehensweise ist immer gut, wenn man nervös ist 😉 So detailliert wäre jedoch nicht unbedingt nötig gewesen, denn der Fall, beziehungsweise das Feedback ist ziemlich eindeutig.
Unterm Striche gibt es keinen Grund zur Verzweiflung (Hurra). Die Kritik ist durchweg berechtigt, konstruktiv und aufbauend. Stellvertretend möchte ich an dieser Stelle gerne den Testleser R.S. zitieren: „Hab es an einem Nachmittag durchgelesen, kann also nicht so schlimm gewesen sein.“
Idee, Umsetzung und Thema der Geschichte kommen soweit an. Der Einstieg ist eigentlich auch gut, da muss ich nur noch ein paar Stolpersteine entfernen. Der Schreibstil ist angemessen. Daran, die Gefühlswelt der Protagonistin darzustellen, kann ich noch ein bisschen arbeiten. Die Sache mit den Gefühlen ist sowieso wieder so ein Thema, dass für mich anscheinend noch nicht ausgestanden ist. Darüber hatte ich ja schon mal geschrieben…
Es gibt zwei größere Kritikpunkte, die eigentlich alle Testleser erwähnt haben und gewisse Charaktere, beziehungsweise deren fehlende Ausgestaltung, betreffen. Man kann halt auf einem Blatt Papier nichts verstecken. Wenn man (also ich) in einen Charakter nicht genügend Gehirnschmalz investiert hat, dann fällt das dem Leser auf. Auch wenn man vielleicht vorher gedacht hat, man könne mit einem nur halb entworfenen Charakter davon kommen. Tut man nicht. Leser sind schlau.
Also habe ich jetzt wieder eine Liste mit Dingen, die ich noch überarbeiten möchte. Manches davon sind Kleinigkeiten, manches betrifft das Zum-Leben-Erwecken von Personen oder Schauplätzen und bei manchem muss ich nochmal in mich gehen und den Handlungsverlauf als Ganzes an der einen oder anderen Stelle hinterfragen.
Doch ich bin zuversichtlich. Es wird die Geschichte besser machen und ich bin sehr motiviert, mein Manuskript zu überarbeiten. Eine Sache habe ich definitiv gelernt: niemals ein Buch ohne Testleser veröffentlichen. Das Feedback ist voll wertvoll.
Nächste Woche dann der Klappentext.
Hilfe.
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Dieser Testleser R.S. scheint jemand zu sein, der die Welt verstanden hat.