Hallo Leute, ich bin ein bisschen in Eile, weil ich mir vorgenommen habe, heute noch das 21. Kapitel zu verbessern. Das ist schwer, weil dieses Kapitel den Mittelpunkt der Geschichte bildet und einige Handlungsstränge aufeinandertreffen und die Handlungen der Protagonistin auf ihrem Weg zu ihrem Ziel drastischer werden. Man könnte auch sagen: die Kacke ist am dampfen.
Was meine letzte Woche anging, so hatte ich eigentlich keine Zeit zum schreiben, weil ich mit etwas wichtigem beschäftigt war, nämlich Geld verdienen. Denn noch schlechter als veröffentlichte Bücher verkaufen sich Bücher, die noch nicht fertig geschrieben wurden. Aber das ist okay. Ich habe ein Schreibprogramm, mit dem ich meinen Text in ein epub-Format umwandeln kann. Das dauert nur zwei Sekunden und dann kann ich meinen First Draft auf meinen ebook Reader laden und unterwegs lesen. Als wäre es schon ein richtiger Roman. Das ist ziemlich cool.
Gestern Abend habe ich auf dem Heimweg im Zug mein aktuelles Manuskript auf meinem ebook Reader gelesen. Dabei sind mir mindestens zwei positive Dinge aufgefallen. Erstens haben zwei Stunden nicht gereicht, um bis zu dem Kapitel zu gelangen, an dem ich grade arbeite. Und zweitens konnte ich den Text weitestgehend runter lesen, ohne mich in Grund und Boden zu schämen. Das ist wirklich ein Fortschritt, denn ich lese das Manuskript nicht zum ersten Mal auf dem ebook Reader und ich kann euch sagen … es gibt Gründe, warum ich 25.000 Wörter aus meinem Shitty First Draft gelöscht habe.
Aber gestern Abend, während der Zug am Rhein entlang fuhr, die Sonne strahlend schien und ich auf einem zuckerinduzierten Dr. Peppers Hoch surfte, hatte ich wirklich das Gefühl, dass ich es schaffen kann. Ich werde diese Geschichte zu Ende schreiben und dann werde ich sie so lange bearbeiten, bis ich stolz darauf bin und dann werde ich eine Lektorin engagieren, die mein mühsam erarbeitetes Schreibselbstbewusstsein wahrscheinlich innerhalb von vier Wochen zerstören wird und was ich dann machen werde, weiß ich noch nicht, aber es wird wahrscheinlich etwas mit Schokolade und, machen wir uns nichts vor, YouTube zu tun haben, bis ich bereit sein werde, mein Manuskript erneut so lange zu bearbeiten, bis ich und die Lektorin stolz drauf sind.
Aber heute Abend konzentriere ich mich nur noch auf das Kapitel vor mir und da es fast 20 Uhr ist, mache ich jetzt besser Schluss mit dem Blogeintrag für heute. Ich bin bereit, für meinen Traum auf vieles zu verzichten: festes Einkommen, gesellschaftlich akzeptierter Job, Urlaub – kein Problem. Leben im Wald, Komposttoilette, kein Bürgersteig und Straßenlaternen – gerne. Aber irgendwo hört der Spaß auf. Bei mir ist das die Schlafenszeit. Mitternacht kenne ich nur vom Hörensagen. Da schlafe ich gerne schon seit zwei Stunden tief und fest.
In dem Sinne, gute Nacht.
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