Es gibt diese Wochen, da überhört man jeden Morgen den Wecker, startet planlos in den Tag, hängt zu viel vorm Handy, ist erkältet und ärgert sich über Wildschweinlockmittel, das 15 Meter neben dein einzigen Nachhauseweg verteilt wird – das übliche halt.
Ich habe solche Phase immer mal wieder. Wenn sie da sind, dann treibe ich das Ganze auf die Spitze und suhle mich so lange im Selbstmitleid, bis ich es nicht länger aushalte. Der Punkt ist meistens Samstagsabends um 22 Uhr erreicht. Dann beschließe ich, etwas zu ändern – am nächsten Tag.
Praktischer Weise war mein aktuelle Morgenlektüre (Robert Wingham: Ich bin raus) zu Ende und deswegen bin ich auf die Suche nach einem neuen eBook gegangen – einem, das mich inspiriert. Ich habe mich für Gary Keller: The One Thing entschieden. In dem Buch geht es darum, dass man in Hinblick auf das, was man erreichen möchte, immer wieder aufs Neue die eine Sache identifiziert, die alles andere leichter oder unnötig macht. Und dann macht man genau diese eine Sache. Und lässt alles andere links liegen. Erst dachte ich, easypeasy, meine eine Sache ist ja klar. Ich will ein Buch schreiben und veröffentlichen. Aber dann habe ich nochmal über den Teil „alles andere leichter oder unnötig macht“ nachgedacht. Die eine Sache, die für mich momentan alles andere leichter oder unnötig machen würde lautet nicht „ein Buch schreiben“, sondern „besser schreiben“.
Wenn es sich beim Schreiben um eine Sportart handeln würde (das wünsche ich mir wirklich oft, weil ich Sport verstehe und das Gefühl habe, für einen Ironman zu trainieren wäre für mich leichter als ein Buch zu schreiben), dann könnte man sich meine Schreibroutine so vorstellen: jeden Tag ein fünf Kilometer Lauf in Wettkampfgeschwindigkeit (also bis zum Kotzen), obwohl ich für einen Marathon trainiere und mein Laufstil obendrauf auch noch stark verbesserungswürdig ist. Das kann ja nicht funktionieren.
Ich muss wieder mehr Zeit in die Grundlagen des Kreativen Schreibens investieren. Damit hatte ich aufgehört, weil ich dachte, dass ich mein Manuskript sonst niemals rechtzeitig fertig bekomme (noch 48 Wochen). Ein klassischer Anfängerfehler. Ich werde es ändern. Ab jetzt mache ich wieder Schreibübungen, bevor ich mit der Überarbeitung des Manuskriptes fortfahre. Es kann so einfach sein.
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