Das Wetter in Småland ist zwar deprimierend, doch meine Stimmung hat sich im Vergleich zu vor einer Woche wieder gebessert. Ich kann stolz verkünden, dass ich trotz meines verzweifelt klingenden letzten Blogeintrages den Kopf nicht in den Sand gesteckt habe, sondern mittlerweile einen Shitty First Draft mit über 30.000 Wörtern vorweisen kann.
Gerettet hat mich ein Buch. Und zwar „Deep Work“ von Cal Newport. Dieses Buch ist mir bei meinem letzten Besuch in der Stadtbibliothek von Växjö zufällig in die Hände gefallen und ich habe es im Laufe der letzten Woche gelesen. Der Autor vertritt in dem Buch die These, dass „Deep Work“ – also die Fähigkeit, über einen längeren Zeitraum hochkonzentriert an einer Sache zu arbeiten – in unserer vernetzten und durch Soziale Medien bestimmten, modernen Gesellschaft immer seltener geworden ist, aber deswegen umso entscheidender für den beruflichen Erfolg ist.
Nun gibt es sicherlich Berufe, in denen diese Fähigkeit nicht das allerwichtigste ist. Doch mir hat das Buch ein wenig die Augen geöffnet. Denn als Autorin ist die Fähigkeit, hochkonzentriert über mehrere Stunden hinweg schreiben zu können ja so ziemlich das allerwichtigste. Und eventuell ist es mir auch deswegen letzte Woche so schwer gefallen, mit dem Shitty First Draft durchzustarten, weil ich schlicht und einfach unkonzentriert war. Weil ich mich ständig vom Internet und meinem Handy habe ablenken lassen.
Also habe ich beschlossen, meinen Alltag ein wenig anzupassen und um „Deep Work“ herum aufzubauen. Seit Montag habe ich morgens jeweils vier Stunden lang konzentriert geschrieben. Währenddessen war ich offline. Mein Handy war im Flugmodus. Wenn ich merkte, dass meine Konzentration nachließ habe ich einen Moment aus dem Fenster geschaut und dann weiter gemacht. Auch in den Pausen habe ich das Handy nicht angefasst, sondern stattdessen den Hund geknuddelt. Außerdem bin ich zum allerersten Mal in meinem Leben aus freien Stücken um 5 Uhr aufgestanden (und das schon drei Tage in Folge, ist das zu glauben?). Dann schaffe ich es nämlich, vor dem Morgenspaziergang mit dem Hund nicht nur in Ruhe Kaffee zu trinken und zu frühstücken, sondern auch schon zu schreiben. Heute Morgen hatte ich um 8 Uhr schon 1.600 Wörter zu Papier gebracht. Das ist einfach ein guter Start in den Tag.
Ich hasse meine Story auch nicht mehr so sehr wie letzte Woche. Es gibt doch einige Szenen, die cool werden könnten. Jetzt gerade ist natürlich alles noch ein einziges Chaos, aber genau dafür ist der Shitty Frist Draft ja da. Noch dreimal um 5 Uhr aufstehen und ich habe ihn fertig.
Ansonsten scheint mein Gehirn ein wenig verwirrt zu sein. Während ich Dialoge im Shitty First Draft schreibe, habe ich ständig das Bedürfnis, Zwinkersmiley hinter die Sätze zu setzen. Und vorgestern habe ich mit einem Stift etwas auf Papier geschrieben und bin vom Deutschen ins Englische gewechselt und habe darauf gewartet, dass mir das Englische rot unterstrichen wird…
Gut, um jetzt zum dritten Mal innerhalb dieses Blogeintrages das Thema zu wechseln: Mir ist aufgefallen, dass dieser Blog, der ja auf 52 Wochen, sprich 53 Blogeinträge, angelegt ist, bald zu Ende geht (wobei wir natürlich alle noch auf das große Finale warten, deswegen sind wir ja hier!).
Ich dachte mir, vielleicht gibt es nach 48 Blogeinträgen über meinen Traum vom veröffentlichten Roman ja Fragen, die ich beantworten könnte? Ich erzähle hier jede Woche Dinge, von denen ich denke, dass sie interessant sein könnten, aber vielleicht fragt sich die eine oder der andere schon die ganze Zeit eine bestimmte Sache und ich gehe einfach nie darauf ein? Oder auch generelle Fragen. Alles ist erlaubt.
Du kannst deine Frage in die Kommentarspalte schreiben (ich weiß jetzt, dass es einen Spam-Ordner für Kommentare gibt und werde auch in diesem nachschauen…) oder in eine Email (Adresse steht im Impressum) oder mir bei Facebook schreiben oder wie auch immer Kontakt zu mir aufnehmen. Wenn ich keine Fragen geschickt bekomme, wird dieser Absatz einfach plötzlich verschwinden und ich werde so tun, als hätte ich nie gefragt. Ich könnte mir natürlich auch selber Fragen ausdenken…
Kiki, wie fühlt sich die Lebenslauflücke eigentlich an, in der du seit einem Jahr lebst? Ist schon ein bisschen nervenaufreibend, oder? (QUATSCH!)
Kiki, wie lebt es sich als Schisser im Wald, traust du dich im Dunkeln aus dem Haus? (KEIN KOMMENTAR)
Kiki, machst du eigentlich noch Triathlon, wo du doch über Triathlon schreibst (ich sagte, KEIN KOMMENTAR).
Eure Fragen würde ich natürlich wirklich beantworten. Selbst wenn es weh täte 😉
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Nicht R.S. meint
Das du auch immer eine gewisse Zahl vorschreibst, 23 Testleser, 48 Fragen….
Ich stelle jetzt einfach mal Fragen wie sie mir einfallen…
1. Wenn ein Verlag irgendwann in der Zukunft auf dich zu kommen würde um dich unter Vertrag zu nehmen, würdest du das tun?
2. Wie ist der grobe Zeitplan für die die Bücher 2 und 3 der Trilogie? „Möglichst schnell“?
3. Wie ist dein Schwedisch?
4. Was hast du dir als Marketing für das Buch überlegt?
5. Bist du schon weiter bei der Definition deiner „Markenidentität“?
6. Wie läuft es mit dem Diktiergerät?
7. Was vermisst du aus Deutschland (außer deinen Bruder natürlich)?
8. Was macht Hector gerade?
9. Könntest du dir auch vorstellen andere Buchgenres zu bedienen?
10. Wie geht es hier auf deiner Internetseite nach dem 14.03 weiter?
11. Hat dein Buch eine ISBN-Nummer und wenn ja, wie bekommt man die?
12. Ironman? ????
13. Da du ja quasi im Wald wohnst, kannst du die verschiedene Baumarten unterscheiden?
14. Schon eine Lieblingsband/ ein Lieblingsfilm/ eine Lieblingsserie/ ein Lieblingscomedian…. in Schweden?
15. Wie sieht es mit weiteren Buchideen aus? Ich meine mich zu erinnern, du hättest noch einige in Petto?
ich denke die paar Fragen reichen erst mal, vielleicht fallen anderen Lesern noch weiter Fragen ein