Dinge, die ich lieber tun würde als einen Klappentext zu verfassen:
- Mein gesamtes Manuskript per Hand durchgehen und doppelte Leerzeichen entfernen
- Eine Woche lang ohne Besteck zu essen (und ich hasse es, mir die Finger beim Essen schmutzig zu machen)
- Meine Achselhaare einzeln mit der Pinzette ziehen anstatt sie zu rasieren
There is no other way to put it: Der Versuch, einen Klappentext für meinen Roman zu verfassen, hat mich letzte Woche in eine existentielle Krise gestürzt (also, my brain is just working in English language today, sorry). Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann mir das letzte Mal etwas so schwer gefallen ist; wann ich das letzte Mal etwas so sehr vor mir hergeschoben habe. Dabei müssen es nicht mehr als 300 Wörter sein. Im Vergleich zu den 71.000, die ich schon geschrieben habe, sollte es doch eigentlich ein leichtes sein…
In der Theorie weiß ich, worauf es bei einem Klappentext, bzw. der Amazon-Buchbeschreibung ankommt. Ich weiß, dass ein Klappentext nicht dasselbe wie eine Inhaltsangabe ist (was mir aber ehrlich gesagt überhaupt kein bisschen weiter hilft, denn Inhaltsangaben kann ich auch nicht schreiben). In der Praxis kann ich einen guten Klappentext von einem schlechten unterscheiden. Nur kriege ich es selbst nicht auf die Reihe!
Ein guter Klappentext bringt einen potenziellen Leser dazu, das Buch kaufen zu wollen. Er soll neugierig machen, Emotionen vermitteln, ein Lesevergnügen versprechen, in klaren Sätzen darlegen, worum es in der Geschichte geht. Am Anfang braucht man einen sogenannten „Hook“, der die Aufmerksamkeit des potenziellen Lesers anzieht und ihn dazu verleitet, weiter zu lesen. Der Rest des Klappentextes muss spannend genug sein, dass der potenzielle Leser die erste Seite des Romans aufschlägt und anfängt zu lesen. Diese Seite und jede weitere muss wiederum gut genug sein, dass der potenzielle Leser immer weiter umblättert, solange, bis die Lesevorschau auf Amazon zu Ende ist oder die Buchhändlerin komisch guckt. Zu dem Zeitpunkt muss aus dem potenziellen Leser ein echter Leser geworden sein. Er ist bereit Geld auf den Tisch zu legen, um zu erfahren, wie die Geschichte weiter geht.
Wenn man so darüber nachdenkt, ist so ein Klappentext ein ganz schön hinterhältiges Ding, weil er einen im Idealfall still und heimlich in den Bann zieht und nicht mehr loslässt, bis man die Geldscheine aus der Tasche gezogen hat. Ok, statt „hinterhältiges Ding“ könnte man den Klappentext auch als das bezeichnen, was er ist: Marketing.
Ich weiß wirklich noch nicht, wie ich diese Aufgabe bewältigen soll. Zu wissen, wie entscheidend der Klappentext ist, blockiert mich irgendwie. Da zählt wirklich jedes Wort. Egal wie toll mein Roman ist, wenn ich den Klappentext versaue, wird niemand das Buch aufschlagen und anfangen zu lesen. Und das wäre ja irgendwie ganz schön schade.
Oh man, jetzt habe ich selbst das Bedürfnis, mir gut zuzureden. Alles wird gut! Ich kriege das hin. Früher oder später werde ich es hinkriegen. Auch wenn mein Wordcount immer noch bei 0/300 liegt.
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