Was macht die total professionelle und bestens organisierte Self-Publisherin, wenn sie aus organisatorischen Gründen in einen kleinen Leerlauf bezüglich der Veröffentlichung ihres ersten Romans gerät? Natürlich, sie fängt an, das zweite Buch zu schreiben. Ist doch völlig klar! Das ist auf keinen Fall etwas, was sie bereits vor zwei, drei oder sogar sechs Monaten während Leerlauf eins, zwei oder drei hätte tun können. Auf keinen Fall. Es gab Gründe und die hießen auf keinen Fall Aufschieberitis, Angst vor Einfallslosigkeit oder YouTube.
Als wäre es das einfachste von der Welt habe ich diese Woche bereits 14 Stunden (ja, ich zähle jetzt mit, weil ich wissen möchte, wie viele Stunden ich für einen kompletten Roman brauche) in die Planung des zweiten Teils gesteckt, denn *Schreck lass nach* nächsten Montag beginne ich mit dem Shitty First Draft für Buch Nummer Zwei! Es ist endlich so weit! Die Zeit ist reif, ich spüre es. Meine Planung läuft sehr gut, im Vergleich zum ersten Buch könnte man meinen, ich wüsste voll, was ich tue (weiß ich aber eigentlich nicht, ich tue nur so). Ich habe eine klassische Storystruktur, jedes meiner 47 Kapitel erfüllt einen Zweck für die Haupthandlung, ich habe sechs Nebenhandlungen ausgearbeitet und auf die Kapitel verteilt, ich habe mir überlegt, wann und wo die Kapitel jeweils spielen UND ich habe mir überlegt, wie die Stimmung sein wird (das erscheint mir besonders hilfreich). Außerdem habe ich mir nochmal das große Ganze vor Augen geführt, also die grundlegenden Themen, um die die Geschichte handeln wird und die Emotionen, die ich darstellen, bzw. vermitteln möchte. Ich muss sagen, ich bin zufrieden.
Als nächste überlege ich mir pro Kapitel folgendes: Erstens das Ziel, das die Protagonistin in dem Kapitel hat, zweitens das Hindernis, welches es ihr erschwert, ihr Ziel zu erreichen und drittens den „Paukenschlag“, also ein Kapitelende, das dazu motiviert, umzublättern. Das habe ich aus dem Buch „Take Off Your Pants!: Outline Your Books for Faster, Better Writing“ von Libbie Hawker. Das Buch kann ich jedem empfehlen, der sich für Storystruktur interessiert. Es hat mir bei der Überarbeitung meines ersten Manuskriptes unglaublich weiter geholfen.
Wenn ich das geschafft habe, versuche ich zum ersten Mal echte Szenenbeats zu schreiben, als kurze Einzeiler über das, was in einem Kapitel passiert, denn dann kann ich mich daran entlang hangeln, wenn ich den Shitty First Draft schreibe. Ob ich das für alle 47 Kapitel bis Montag schaffe? Fraglich. Aber wenigstens für die ersten 19 werde ich es versuchen, denn die habe ich vor nächste Woche zu schreiben.
Jep, es ist an der Zeit einem neuen Shitty First Draft in die Augen zu schauen. Möge er so richtig schlecht werden. Er darf das.
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