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Kiki Sieg | Autorin in Bewegung

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09 – Unterschätze niemals die Macht fiktiver Figuren

9. Mai 2018 By Kiki 4 Kommentare

Ach, was soll ich sagen. Ich dachte, ich hätte dazu gelernt. Ich war mir so sicher, dass ich die Kapitel, die ich neu schreiben muss, ausreichend geplant hätte. Sodass ich zügig vorwärts kommen würde. Aber dann haben mir meine Figuren einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Zur Einordnung: Ich befinde mich auf der Zielgeraden meines First Drafts. Nur noch 12 Kapitel. Ich kann das Ende sehen und wenn ich es erreiche, habe ich die Story zum ersten Mal von A bis Z erzählt. Jeder von uns weiß, dass bei einer guten Geschichte zum Schluss hin die Fäden von unterschiedlichen Handlungssträngen zusammenlaufen und alles Sinn macht, bzw. irgendwie aufgeht. Diesen Anspruch habe ich natürlich auch.

Ein Romanmanuskript ist kein Powerpoint-Vortrag, bei dem man darauf spekuliert, dass die Zeit am Ende nicht mehr für Fragen reicht und es ist auch keine Hausarbeit, in der man in der Fußnote darauf hinweist, dass man den Punkt aus Platzgründen „leider“ nicht weiter vertiefen kann. In einem Romanmanuskript zählen alle Wörter – und nur die Wörter – die man geschrieben hat. Und wenn man kurz vorm Ende der Handlung nicht weiß, welche Wörter die richtigen sind und mal wieder ein leeres Worddokument anstarrt, dann ist das ein klares Anzeichen dafür, dass etwas am Storydesign nicht stimmt.

Was ist diesmal das Problem? Zwei Schwächen meines Manuskriptes, die ich verdrängt hatte. Erstens: Einige meiner Nebenfiguren sind unterentwickelt.

Und wenn ich unterentwickelt sage, dann meine ich das in dem Sinne, dass ich mir noch nicht mal über ihr Aussehen im Klaren bin. Ich habe zwei Nebenfiguren, die sind befreundet und hängen meistens zusammen ab. Im Manuskript sind sie völlig austauschbar. Es ist total egal, wer von beiden etwas sagt oder macht, ich kann sie selbst nicht auseinander halten!

Wie soll ich ein Kapitel schreiben, in dem eine der beiden (fragt mich nicht welche) mit der Hauptperson meiner Geschichte auf entscheidende Weise interagiert? Es ist ja schön, wenn ich weiß, welches Ziel die Hauptperson in dem Kapitel verfolgt, aber ich muss auch wissen, welche Agenda die Nebenperson hat. In Wirklichkeit weiß ich aber jetzt grade noch nicht mal, welche Haarfarbe diese Person hat.

Anfängerfehler, mal wieder. Zur meiner Verteidigung, ich habe ganz am Anfang Charakteranalysen für bestimmt 12 Charaktere gemacht… und dann hatte ich für fünf weitere, die wirklich nur kleine Rollen sind, keine Lust mehr. Das hab ich jetzt davon. Während ich zwei davon nicht auseinanderhalten kann, tauchen die anderen drei am Anfang der Geschichte mal auf und werden ab der Mitte komplett vernachlässigt.

Zweitens: Abgesehen von Charakteren, denen ich zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe und die nun beleidigt sind, kämpfe ich auch mit Charakteren, die ein Eigenleben entwickelt haben. Ich habe zum Beispiel in der Planung einen “Held/ Love Interest“ entwickelt, der auch so in die Geschichte eingeführt wird. Aber dann läuft ihm irgendwie ein anderer Charakter total den Rang ab und wird stattdessen zum “Held / Love Interest“ der Hauptperson. Ich habe meinen ursprünglichen Held schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, den letzten Einsatz hatte er vor vielleicht 10 Kapiteln, ich habe absolut keine Ahnung, was er grade macht, aber ich befürchte, meine Hauptperson braucht ihn im großen Finale weder als Held, noch als Love Interest. Ich bin ja auch für Emanzipation und so, aber aus Storydesign Perspektive ist das ein bisschen blöd gelaufen.

Das abstruse an der ganzen Sache ist ja: Diese Figuren tanzen mir auf der Nase herum, obwohl sie nur in meinem Kopf existieren. Sie sind nicht echt!!!

Naja, das Ende vom Lied ist, dass ich zum fünften Mal oder so das Ende der Geschichte neu überdenken muss, bis dann vielleicht irgendwann mal alle Charaktere – die beleidigten und die, die ihr Schicksal selbst in die Hand genommen haben – damit einverstanden sind. Wie ich es dann finde ist ja egal, ich bin ja nur die Autorin.

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Kategorie: 365 Tage Blog

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Beate Rick meint

    11. Mai 2018 um 19:21

    Hallo Kerstin,
    Es ist unglaublich spannend mitzuerleben wie so ein Roman entsteht, über dieses Procedere habe ich noch nicht den Funken eines Gedankens verschwendet,das ist echt sehr interessant und macht mich wirklich seeeehr neugierig auf das fertige Buch. Irgendwie habe ich jetzt schon eine Beziehung dazu. Lass Dir von keiner Haupt-oder Nebenfigur auf der Nase herumtanzen. Ich werde die Entwicklung mit Spannung weiterverfolgen.
    LG
    Beate

    Antworten
    • Kiki meint

      12. Mai 2018 um 20:10

      Das ist voll nett, danke Beate! Du kannst bis März 2019 ja schon mal Platz auf deinem Nachtischchen machen, oder wo du deine noch nicht gelesenen Büchern sammelst 😉

      Antworten
  2. Alex meint

    9. Mai 2018 um 19:02

    Sehr cooler Blog-Eintrag! ???????? mit ⭐️ aus Deutschland.

    Antworten
    • Kiki meint

      10. Mai 2018 um 10:14

      Danke Alex 🙂 Aber glaub mir, the struggel is real 😉 Liebe Grüße aus Schweden

      Antworten

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